Familienverband der Familie v. Treskow
 


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Orte > Grocholin (1836-1945)


Grocholin im ehemaligen Posener Kreis Schubin (Szubin) liegt unweit von Exin (Kcynia), ca. 80 Kilometer nordöstlich von Posen und weit abgelegen von den anderen Familiengütern. Das Gut wurde 1836 von Carl v. Treskow-Friedrichsfelde (1787-1846) aus dem Besitz der polnischen Grafen Skorzewski erworben, und es wurde schnell sein Lieblingsgut. Er verbrachte Monate fern von Friedrichsfelde in Grocholin und überlegte lange, ganz hierher überzusiedeln. Offenbar hatte er sich in den bis heute bewahrten Charme der Anlage verliebt: neben dem frühklassizistischen Herrenhaus fand er einen alten polnischen Rittersitz aus dem 16. Jahrhundert als Ruine vor, den er samt eingestürztem Turm als Speicher und Festsaal im neugotischen Stil wiederaufrichten liess. In den folgenden Jahren entstand ein komplett neuer Wirtschaftshof mit Stallungen, Brennerei und Ziegelei, alles umgeben von einer 2,4 km langen Mauer. Carl v. Treskow gab Grocholin 1840 an seinen 22-jährigen Sohn Julius (1818-1894), der später nicht nur als Landwirt, sondern 1848/49 auch als Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung von sich reden machte. Julius heiratete 1841 Leontine v. Enckevort, deren Bruder bereits mit seiner Schwester Marie in Neuhaus vermählt war. Er hinterliess Grocholin 1894 seinen drei verwitweten Töchtern Julie Frfr. v. Dobeneck (1842-1913), Hildegard v. d. Knesebeck (1843-1916) und Hedwig v. Weiher (1845-1928), die allerdings mit der Bewirtschaftung des Guts überfordert waren und zwei Drittel des Besitzes an den Friedrichsfelder Vetter Sigismund v. Treskow (1864-1945) verkauften.



Sigismund siedelte vorübergehend ganz nach Grocholin über, kümmerte sich um die Modernisierung der Anlagen und verbrachte hier auch in den folgenen Jahrzehnten die Jagdsaison, zu der er in großem Stil seine Berliner Freunde einlud. Als Verwalter fungierten Rudolf Hoppe und ab 1937 dessen gleichnamiger Neffe Rudolf Hoppe. So verbrachte auch die spätere Schauspielerin Marianne Hoppe als Kind ihre Sommer in Grocholin, ebenso wie viele andere Kinder der großen Verwandtschaft. Der alleinstehende Sigismund v. Treskow übergab Grocholin 1933 an seinen Neffen und Adoptivsohn Hans Frhr. v. Rosen (1900-1999), den ältesten Urenkel von Julius v. Treskow. Die polnische Regierung verlangte von den deutschen Gutsherren 1935 Zwangsparzellierungen von insgesamt 430 Hektar, wodurch sich das Gut auf etwa 900 Hektar verkleinerte. Am 21. Januar 1945 verließ der Treck der Familie Grocholin. Auf dem Weg nach Westen erreichten die Wagen am 1. Februar 1945 Schloss Friedrichsfelde in Berlin, wo ein letztes Essen im grösseren Familienkreis mit dem nunmehr achtzigjährigen und zum Bleiben entschlossenen Onkel Sigismund v. Treskow stattfand.

Die lange und bewegende Geschichte von Grocholin hat Hans v. Rosen in seinen 1985 erschienenen Buch „Grocholin. Geschichte eines deutschen Guts in Posen“ beschrieben. Nach Jahrzehnten der Vernachlässigung hat das seit Kriegsende als staatliche polnische Landwirtschaftsgenossenschaft geführte Gut eine vorbildliche Sanierung erlebt. Die historischen Gebäude wurden in den letzten Jahren mit großem Aufwand saniert. Der Saal im sogenannten alten Schloss kann mit der umliegenden Gartenanlage für Empfänge, Feste und Kongresse angemietet werden (https://www.grocholin.pl).