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Orte > Biedrusko (1797-1900)
Das ehemalige
Klostergut Biedrusko war seit 1797 im Besitz der Familie und fiel
durch die Owinsker Erbteilung von 1855 dem nachgeborerenen Sohn Albrecht
v. Treskow (1845-1901) zu. Die neue Gutswirtschaft vereinigte Biedrusko
mit den Nebengütern Trcuskotowo, Tworkowo und Budzischewo (Kreis
Wongrowitz), dazu gehörten insgesamt 4300 Hektar Wald und sandiger
Boden. Albrecht v. Treskow (1845-1901) liess sich in Biedrusko 1877-1880
hoch über der Warthe nach Plänen des Architeken Ludwig
Huhn ein eklektizistisches Gutshaus errichten, dessen Pomp wohl schon
von Beginn an in keinem guten Verhältnis zur Ertragslage der
Güter stand. In dem großen Haus wuchsen dennoch eine Reihe
Kinder auf: Biedrusko war u.a. das Elternhaus von Albrecht (1891-1946),
Barbara (1895-1972) und Ferdinand (1896-1955) v. Treskow. Die Agrarkrise
der 1890er Jahre machte jedoch schnell klar, dass die Bewirtschaftung
riesiger Güter mit schlechtem Boden keine ökonomische Zukunft
hatte. Die Familie übersiedelte nach Wiesbaden, entschied sich
für einen Verkauf von Biedrusko und erwarb später das wesentlich
kleinere Gut Altenplathow bei Genthin. |
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Die Biedruskoer
Güter wurden ebenso wie die benachbarten Familiengüter
Morasko, Knischin, Choinica und Glinno im Jahre 1900 an den preussischen
Staat verkauft, der hier 1904 den Truppenübungsplatz Warthelager
eröffnete. Treibende Kraft bei diesem Handel waren offenbar
die Treskows im angrenzenden Radojewo, wo es drei Söhne zu Generalen
gebracht hatten. Das Gutshaus in Biedrusko erhielt den Namen Schloss
Weissenburg und wurde zu einem beliebten Motiv auf zahllosen Feldpostkarten.
Bis 2010 beherbergte das Haus Dienst- und Gesellschaftsräume für das polnische Offizierscorps. In den letzten Jahren wurde Biedrusko an einen privaten Investor verkauft und unter großem Aufwand zu einem Hotel mit Restaurant, Ballsaal und 40 Zimmern ausgebaut (www.zamekbiedrusko.pl). |
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Theodor Ohlsen (1855-1913): Ansicht von Biedrusko, Wiesbaden 1903 |
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